Leitfaden füreine Präventionsmaßnahme

Bitte lesen Sie nachstehend Informationen unbedingt durch. Sie soll bei Ihnen die Sinnhaftigkeit dieser Vornahme einer Präventionsmaßnahme untermauern:

Von großer Bedeutung bei der Vorsorge ist die Steigerung des Risikobewusstseins bei den
Entscheidungsträgern und in der Öffentlichkeit. Die Risikowahrnehmung der Bürger muss
gestärkt und die Notwendigkeit eigenverantwortlicher Gefahrenabwehr verdeutlicht werden.
Starkregen ist ein Naturereignis bei den Unwägbarkeiten und Risiken verbleiben.

Naturereignisse lassen sich nicht verhindern, ihre Auswirkungen können nur durch geeignete Vorsorgemaßnahmen gemindert werden.

In vorliegenden Prognosen und Projektionen zum Klimawandel wird die Zunahme von Starkregen, gerade auch für Mitteleuropa, als sehr wahrscheinlich charakterisiert.


Häufigere oder intensivere Starkregen würden eine Zunahme der Überflutungsgefährdung durch häufigeres Versagen der städtischen Kanalisation bewirken. In Verbindung mit gerade in den zurückliegenden Jahren (scheinbar) gehäuft aufgetretenen, in den Medien an prominenter Stelle berichteten Überflutungen in Siedlungsgebieten durch extreme Starkniederschläge hat der kommunale Überflutungsschutz in der öffentlichen Wahrnehmung und Besorgnis einen deutlich höheren Stellenwert erhalten.
Dazu ist zunächst festzustellen, dass die in Medienberichten zitierten Starkregen und Überflutungsereignisse in Siedlungen - meist in Verbindung mit heftigen Sommergewittern -
überwiegend Regenhöhen weit oberhalb heutiger Bemessungsvorgaben aufwiesen. Eine Auslegung der öffentlichen Kanalisation für derartige Ereignisse mit statistischen Wiederkehrzeiten von 50 und mehr Jahren ist jedoch weder wirtschaftlich noch technisch möglich.
Gleichwohl muss die Sorge der Betroffenen, Bürger und kommunalpolitisch Verantwortlichen, ernst genommen und fachlich aufgegriffen werden. Angesichts technisch und wirtschaftlich beschränkter Möglichkeiten für einen umfassenden Überflutungsschutz einerseits und der erheblichen Unwägbarkeiten und Ungewissheiten im zukünftigen Auftreten von Starkregen müssen die systematische Analyse von Überflutungsrisiken und die Entwicklung geeigneter Vorsorgestrategien stärker als bisher in den Fokus des Bürgers rücken. Dazu gehören die Gefährdungsanalyse und Risikobewertung mit Identifizierung (besonders) gefährdeter Bereiche, die Ermittlung möglicher Schäden bei auftretender Überflutung, die Ableitung von Handlungsoptionen zur Schadensreduzierung sowie die Ermittlung der Kosten möglicher Maßnahmen.
Ursachen der Überflutung:
Die Abflussentstehung und -ableitung durch Niederschläge in bebauten Gebieten hängt immer vom Einzugsgebiet, dem Gelände, der Siedlungs- und Freiraumstruktur sowie dem Bebauungstyp ab. Die Kapazitätsgrenzen der Regenwasserableitung und der sekundären
Fließwege, wie Straßen und Wege sind dabei von Bedeutung.Überflutungen infolge Starkregen können durch Rückstau aus der Kanalisation, Überlastung der Grundstücksentwässerung, über Ufer getretene Bachläufe, Zufluss von Außengebieten oder schlafende Gewässer entstehen. Meist treten mehrere Gefährdungsarten zusammen auf.
Rückstau aus der Kanalisation:
Wenn ein Niederschlagsereignis die Abflusskapazität der Kanalisation - bereichsweise oder ausgedehnt - übersteigt, kommt es zu einem Einstau der Kanäle über Kanalscheitel mit Druckabfluss oder rückstaubehaftetem Abfluss in den Kanälen. Bei Überstau bis zur Geländehöhe kann dann der dabei entstehende Oberflächenabfluss nicht mehr von der Kanalisation aufgenommen werden. Es kommt zu Wasseransammlungen an der Oberfläche, die zu einem Einstau von Flächen und ggf. zu einem Wasserübertritt auf Privatgrundstücke mit möglicher Schadenswirkung führen können. Zudem kann die Funktionsfähigkeit von Einlaufbauwerken in die Kanalisation durch mittransportiertes Material, welches zu Verstopfungen führt, beeinträchtigt werden. Diese Effekte verstärken die Wirkungen der Kanalüberlastung und möglicher Überschwemmungen im öffentlichen Bereich sowie auf privaten Grundstücken.
Schlafende Gewässer:
Als schlafende Gewässer werden ausgetrocknete bzw. stillgelegte Gräben oder Teiche sowie Seitengewässer von Flüssen bzw. Bächen bezeichnet, die nur bei größeren Niederschlagsmengen Wasser führen. Auch verrohrte Bäche, die nicht sichtbar unter Siedlungen hindurchfließen, stellen eine Gefahr bei starken Niederschlägen dar.
Diese "vergessenen" Wasserwege können durch Starkregenereignisse wieder mobilisiert
werden und zu großen Schäden führen, wenn sie z.B. mittlerweile mit höherwertiger baulicher Nutzung überbaut wurden. Wenn das künstlich geschaffene Bachbett die Abflussmenge nicht mehr aufnehmen kann, sucht sich das Wasser seinen ursprünglichen

Start-Home